Stift-Rolle- und Rolle-Rolle-Prüfung

Stift-Rolle- und Rolle-Rolle-Versuch

Für Untersuchungen des adhäsiven Verschleißes bietet das ISAF Versuche mit einem nicht genormten Prüfstand an. Hierbei werden die Prüfkörper mit einer konstanten Normalkraft gegeneinander gepresst. Die an der Antriebswelle befestigte Rolle wird hierbei mit gleich bleibender Drehzahl angetrieben. Der Prüfstand kann je nach Aufbau in einem Temperaturfenster von Raumtemperatur bis 900°C betrieben werden. Ebenso ist trockener oder geschmierter Reibkontakt wählbar. Während des Versuchs wird die Drehzahl überwacht und das Torsionsmoment der Antriebswelle erfasst, Bild 1. Somit ist eine Online-Erfassung des Reibwertes µ möglich. Die Proben werden vor und nach dem Versuch gewogen und dadurch der Materialübertrag ermittelt. Ebenfalls können Oberflächenuntersuchungen durchgeführt werden, um Adhäsionsschädigungen besser beurteilen zu können.

 

Stift-Rolle-Versuch

Bei dieser Anordnung, für die zwei unterschiedliche Prüfstände vorhanden sind, wird ein zylindrischer oder ein an die Rolle (Reibpartner B) angepasster Prüfkörper (Reibpartner A) gegen Körper B gedrückt. Bei dieser Prüfanordnung ist die maximale Prüftemperatur 650°C bei trockenem Versuchsaufbau. Die max. Reibgeschwindigkeit ist 4 m/s, die Last kann beim Standdardaufbau bis 250 N betragen. Mit einem Sonderaufbau sind allerdings auch Lasten von 700 N zu realisieren.

 

Rolle-Rolle-Versuch

Beide Reibpartner sind in diesem Fall Rollen, Bild 3. Über ein Getriebe werden beide Wellen mit einem Übersetzungsverhältnis von 1 angetrieben. Soll Schlupf simuliert werden geschieht dies über eine Änderung des Durchmessers eines der Reibpartner. Diese Prüfanordnung erlaubt Prüftemperaturen von bis zu 900°C, bei trockenem Lauf. Für geschmierten Kontakt gilt, wie auch schon bei Stift-Rolle, Raumtemperatur.