Verschleißtopfprüfung

Bei Verschleißtopfversuchen handelt es sich um einen Zweikörperabrasivverschleiß. Je nach Flüssigkeitsgehalt wird ein erosiver oder abrasiver Verschleißangriff dargestellt. Für die Prüfung stehen am ISAF drei Verschleißtöpfe unterschiedlicher Größe (10 bis 200 Liter Fassungsvermögen) zur Verfügung, mit denen hochabrasive Verschleißangriffe simuliert werden können. Eine große Bandbreite der realisierbaren Geschwindigkeiten, nahezu freie Wahl der Abrasivgutart, -größe und -zusammensetzung - auch multimodal - und Freiheit in der Prüflingsgeometrie erlauben tribosystemgerechte Verschleißuntersuchungen insbesondere aus den Bereichen

  • allg. Apparate- und Maschinenbau
  • Separations- und Filtertechnik
  • Rohstoffgewinnung und -aufbereitung
  • Fördertechnik
  • Baustoffindustrie
  • Erdbearbeitungs- und -bewegungsmaschinen
  • Bergbau, Tiefbohrtechnik
  • agrartechnische Bodenbearbeitung
  • technische Messer z. B. für die Agrartechnik etc.

Der Beanspruchungswinkel ist ebenfalls frei wählbar und richtet sich nach dem jeweiligen Anwendungsfall.

Mit dem Verschleißtopfverfahren wird Verschleiß mit losem Korn geprüft. Hierbei werden die auf einem Rotor aufgebrachten Proben durch ein Feststoff-Fluid-Gemisch gefahren, Bild 1 bis 3. Aufgrund der hohen Beweglichkeit des Fluids müssen bei der Verfahrensvariante mit hohem Flüssigkeitsgehalt die Proben starr eingebaut werden, um eine ausreichende Relativbewegung zwischen Probe und Gemisch zu gewährleisten, Bild 2. Abhängig vom Mischungsverhältnis des Gemischs und Fluids tritt an den Proben abrasiv-erosiver oder erosiv-korrosiver Verschleiß auf. Sowohl bei der Feststoff- als auch der Fluidauswahl bietet das ISAF ein breites Spektrum an Möglichkeiten an wie etwa die Prüfung mit pastösen Massen o. ä., Bild 3. Dazu zählen auch Versuche mit basischen oder sauren, d.h. korrosiven Zwischenmedien. Die Proben können in unterschiedlichen Winkeln angebracht werden, um einen anwenderbezogenen Anströmwinkel simulieren zu können, beim größten Verschleißtopf besteht zudem die Möglichkeit durch Schrägstellung einen abrasiv-stoßenden Verschleißangriff darzustellen; Bild 4. Alle drei Töpfe sind temperierbar und in Drehzahl und Versuchsdauer regelbar.